Triathlon Festival Rheinhessen 2022 – Ein Wochenende mit drei Sportevents

Ein Wochenende mit einem extrem vollen Sportprogramm ging am vergangenen Sonntag mit einem Sieg beim Triathlon Festival Rheinhessen in Wörrstadt zu Ende.

Nach dem Keller sMiles Run am Freitag und dem Brand City Clash am Samstag war der Triumph auf der Olympischen Distanz der krönende Abschluß eines tollen Wochenendes.

Doch der Reihe nach.

Michelle, Anni und ich hatten einen Startplatz für den Brand City Clash von Keller Sports in Frankfurt gewonnen.

Dabei handelt es sich um ein Event, bei dem der Spaß an erster Stelle steht. Bei dem Lauf treten 15 Teams gegeneinander an, die jeweils eine von fünf Marken repräsentieren. Zur Auswahl standen Asics, Under Armour, Scott, North Face und ON. Mit Michelle als Mitglied der R/O/C Crew von ON war klar, dass wir uns für diesen Brand bewerben. Wir hatten mal wieder Glück und so gingen wir als eines von drei ON Teams ins Rennen.

Am Tag vor dem Brand City Clash fand noch der Keller sMiles Run statt. Ein Community Run bei dem Geld für einen guten Zweck gesammelt wurde. 
Wir entschieden uns auch daran teilzunehmen und buchten uns ein Hotel in Frankfurt um uns die Fahrerei zu ersparen.

Dann stand da auch noch das Triathlon Festival Rheinhessen im Raum. Ein toller kleiner Vereinstriathlon mit einem Olympischen- und einem Sprintrennen. Dieser findet in Wörrstadt statt und ist somit der für uns nächstgelegene Triathlon. So etwas muss man eigentlich immer unterstützten, gerade nach 2 Jahren Corona Pause. Außerdem hatte ich sehr gute Erinnerungen an das Rennen, konnte ich es doch 2018 gewinnen. 

Nach dem Motto “Aller guten Dinge sind drei” haben Michelle und ich uns also noch für die Olympische am Sonntag angemeldet.

Viel hilft viel.

Keller sMiles Run

Am Freitag wollten wir direkt nach der Arbeit mit dem 9 Euro Ticket nach Frankfurt fahren. Auf dem extrem vollen Bahnsteig angekommen, schwante uns schon nichts Gutes. Ein Blick in die Bahn App zeigte, warum es hier so voll war. Alle Züge Richtung Mainz hatten mächtig Verspätung. Es war klar, dass wir mit der Bahn nicht pünktlich am Ziel ankommen würden.
Dann also doch mit dem Auto.

Auf dem Weg nach Frankfurt noch Anni und ihren Freund eingesammelt, die eigentlich mit uns Bahn fahren wollten, direkt einen Parkplatz am Hotel gefunden, eingecheckt und eine Viertelstunde später standen wir startklar auf dem Opernplatz.
Allerdings waren wir etwas verwundert, dass statt der Stände der Brands, mit der Möglichkeit Schuhe zu testen, nur ein Auto eines bekannten Brause Herstellers stand. Wir wurden darüber aufgeklärt, dass die Stände an anderer Stelle aufgebaut waren, zu der man erstmal zwei Kilometer laufen musste.

Keller sMiles Run

Wir warteten noch auf Freunde aus Darmstadt und dann ging es durch die Stadt zum Treffpunkt.
Dort konnte man sich dann diverse Schuhmodelle ausleihen, um sie beim Keller sMiles Run zu testen. Habe ich dann natürlich auch gemacht. Schuhe ausprobieren, ist ja genau mein Ding.

Nach einem kurzen Aufwärmprogramm ging es dann los. Die flotte Gruppe wurde mit 4:30er Pace angesagt, war zum Teil aber deutlich schneller unterwegs. So geriet man auf den 5 Kilometern doch ziemlich ins Schwitzen.

Danach war noch bisschen Schnacken angesagt und dann ging es mit einem Umweg über einen sehr geilen Indischen Imbiss zurück ins Hotel.

Der Brand City Clash by Keller Sports

Am nächsten Morgen fuhren wir zur Eventlocation am Mainufer. Sehr chillig am Wasser gelegen, mit Liegestühlen und bestem Sommerwetter.

Nach und nach trudelten alle Teams ein. Jedes Team war von seiner Marke eingekleidet worden. Ich kam also in den Genuss meines ersten Paar ON Schuhe.
Außerdem bekam jeder Teilnehmer eine Garmin Uhr zur Navigation durch die Stadt. Die Uhr war leider nur geliehen und der nette Mensch von Garmin war leider auch nicht bestechlich. Aber so hatte ich die neue 955 zumindest mal kurzzeitig am Arm.

Die Regeln des Laufs sind relativ simpel. Man läuft die Route auf der Garmin Uhr ab, was gute 15 Kilometer waren. An der Strecke befinden sich fünf Stationen, von jeder Brand eine, an der es eine Aufgabe zu erfüllen gibt.

Die ON Teams beim Brand City Clash by Keller Sports

Um kurz nach 12 ging es für uns auf die Strecke, in einem für mich sehr gemächlichen Tempo. Das war aber im Vorfeld schon klar und ich habe deshalb die Aufgabe des Navigators übernommen. Ich lief also in meinem Tempo immer ein bisschen vor, bis an einen Wegpunkt an dem es abzubiegen galt. Etwas unfair, da ich so, im Gegensatz zu Michelle und Anni, immer wieder eine Pause hatte.

Die erste Station war von Scott. Hier galt es zweimal durch eine Geschwindigkeitsmessung zu sprinten und einen möglichst hohen Wert zu erreichen. Sprinten ist ja überhaupt nicht meine Disziplin und ich glaube 26 km/h sind nicht besonders gut.
An der Ascis Station galt es sich eine Farbreihenfolge zu merken und diese dann in der richtigen Reihenfolge abzulaufen.
Als nächstes kam der Stand von ON. Hier musste man auf einer Art Wasserrutsche auf einem Luftkissen möglichst weit rutschen. Das hat bei den Temperaturen natürlich besonders Spaß gemacht. Außerdem hatten sie Radler am Start, allerdings nicht gekühlt.
Das man bei North Face einen Parcours überwinden musste, ohne den Boden zu berühren war irgendwie nicht so überraschend. Nachdem ich mir beim ersten Versuch fast die Gräten gebrochen habe, weil ein Stein wegrollte, auf den ich springen wollte, ging es von mal zu mal besser.
Kurz vor dem Ende der Strecke wartete dann Under Armour mit einer Crossfit Challenge. 3 Minuten Boxjumps, 3 Minuten Plank, 3 Minuten Treppenlauf mit Medizinball.
Da am nächsten Tag ja noch ein Triathlon auf dem Programm stand und ich zu Knieproblemen neige, haben wir bei den Boxjumps direkt abgewunken. Die Plank aber durchgezogen und den Treppenlauf zumindest absolviert, wenn auch sehr gemächlich.

Nach gut 3 Stunden war der Clash dann zu Ende und es ging zum gemütlichen Teil über. Die nächsten 3 Stunden verbrachten wir beim netten Plausch mit den anderen Teams. Es gab leckeres Essen, kalte Getränke und vielleicht auch das ein oder andere Eis.

Wirklich ein schönes Event, das eine Menge Spaß gemacht hat. Viele nette Menschen am Start. Da werden wir uns im nächsten Jahr bestimmt wieder bewerben.

Triathlon Festival Rheinhessen

Zu Hause angekommen reichte es dann nur noch zum Duschen, Essen und Schlafen.
Morgens um halb 6 ging es schon wieder aus den Federn. Frühstücken, Auto beladen und los nach Wörrstadt. Busy sports life!

Zum Glück war unser Start erst um 9 Uhr.

1000 Meter Schwimmen 

Das Triathlon Festival Rheinhessen findet im Neubornbad in Wörrstadt statt. Ein kleines schnuckeliges Freibad mit einem 25 Meter Becken.
Es wird in mehreren Gruppen im Abstand von 30 Minuten gestartet.

Die 1000 Meter schwimmt man zu viert auf einer Bahn. Da habe ich ja immer die Befürchtung, dass ich Brustschwimmer auf der Bahn habe, denn an denen kommt man so schlecht vorbei.
Aber ich hatte Glück. Michelle starte mit mir auf der Bahn und auch die anderen Mitstreiter waren Kraulschwimmer. Nach dem Frankfurt City Triathlon war das jetzt der zweite Wettkampf, bei dem Michelle und ich gemeinsam an der Startlinie stehen.

Dann geht es los und ich schwimme hart an, vielleicht ein bisschen zu hart. Ich habe nach 100 Metern deutlich Vorsprung zu allen anderen im Pool, aber auch deutlich zu wenig Luft um das auch nur weitere 100 Meter durchzuhalten. Also bisschen bremsen und einen Rhythmus finden, den ich 1000 Meter überlebe.
Ein paar Mal muss ich mich an den anderen auf der Bahn vorbeiquetschen. Ist schon nicht so geil mit mehreren auf einer Bahn und auf 25 Meter noch weniger, aber es geht ganz gut.
Dann die letzte Bahn und ich wuchte mich im Walross Style aus dem Becken. 
Ich beende das Schwimmen mit 15:38. Persönliche Bestzeit auf 1000 Meter.

Der Wechsel klappt wie aus dem Lehrbuch.

Nicht ganz 40 Kilometer Rad

Da mein Cube zwar wieder repariert ist, ich aber keine Zeit hatte es vorzubereiten, musste erneut das alte Focus herhalten. Irgendwie macht’s ja Spaß auf dem alten Hobel.

Die Strecke geht 20 Kilometer auf einer nicht gesperrten Landstraße entlang und dann auf gleichem Weg wieder zurück. In der Gegend ist aber Sonntags nicht viel los, so dass das vollkommen klar geht. Ich glaube, ich wurde von ganzen 5 Autos überholt.

Das Feld ist so weit entzerrt, das wirklich jeder für sich alleine fährt. Fairer geht es kaum. Hier gibt es nicht mal den Hauch einer Chance irgendwo Windschatten zu fahren.
Aber es fehlt natürlich auch der direkte Wettkampf. Es ist wieder nur ein Rennen gegen die Uhr und den eigenen Schweinehund. Ich mag ja eigentlich den Battle.
Ich orientiere mich an den Wattvorgaben meines Trainers, doch die sehr hügelige Strecke macht das nicht so einfach sich an einen konkreten Wert zu klammern. Knapp 400 Höhenmeter sind ja schon mehr als so manche Langdistanz aufzubieten hat.
Auf dem Rückweg überhole ich dann noch einige aus der Startgruppe vor mir, bevor es nach einer letzten längeren Steigung zurück auf das Gelände des Neubornbad geht.

10 Kilometer bis zum Ziel des Triathlon Festival Rheinhessen

Auch der zweite Wechsel verläuft reibungslos und es geht auf die Laufstrecke.

Das erste Stück geht es leicht bergab. Die Uhr zeigt einen Pace von 3:10. Ich kenne die Strecke und weiss, dass wird nicht lange so bleiben. Dann kommt auch schon der erste kleine Anstieg. Kurz darauf folgt das fiesestes Stück der Strecke. Es geht im Ort mit über 10% bergab und das auf einer verwinkelten, gepflasterten Straße. Das tut sowohl runter, aber vor allem hoch, richtig weh. Unten angekommen geht es auf welliger Strecke entlang der Landstraße, auf der mittlerweile die Starter des Sprint unterwegs sind, zum Wendepunkt.
Auf dem Rückweg versuche ich den Anstieg im Ort so gut es geht zu laufen.

Etwa einen Kilometer vor dem Ziel laufe ich auf einen Athleten auf, der auf der letzten Runde ist. Er denkt, dass ich das auch bin und zieht das Tempo mächtig an. Ich rufe ihm hinterher, dass ich erst auf der ersten Runde bin. Es beeindruckt ihn nicht. 200 Meter später ziehe ich wieder an ihm vorbei. Er kann nicht mehr folgen. Das hat sich ja gelohnt, denke ich mir grinsend.

Es geht auf die zweite Runde. Wieder den Stich runter und zum Wendepunkt. Ich freue mich darauf, mir etwas Wasser überschütten zu können, denn mittlerweile ist es ganz schon heiß geworden. Ich verpasse die Wasserbecher. Cola will ich mir nicht überschütten. Egal, die letzten 2,5 Kilometer werden auch so gehen.

Ich schleppe mich ein letztes Mal die 10% Steigung hoch. Geschafft. Jetzt ist das Schlimmste überstanden.

Dann geht es nochmal an der Wechselzone  vorbei und dann ins Ziel. Uhr gestoppt. Fertig.

TFR Finish

Erneuter Sieg beim Triathlon Festival Rheinhessen

Ich werde mit den Worten begrüßt: “Das Ding hast du wohl gewonnen”. Ich blicke auf die Ergebnistafel. Tatsächlich stehe ich mit knappen Vorsprung ganz oben. Mit einer Zielzeit von 1:53:44 bin ich fast eine Minute schneller als beim Rennen vor 3 Jahren. Richtig cool, dass ich mich immer noch verbessern kann. Ich werde ja leider auch nicht jünger.

Aber es gab ja noch eine Startgruppe nach mir. Es hieß also noch 30 Minuten warten, bis das Ergebnis wirklich feststeht.

Die Zeit verbrachte ich im Gespräch mit dem Zweitplatzierten, der sich auch für Hawaii qualifiziert hat. So war reichlich Gesprächsstoff vorhanden.
Zwischenzeitlich kam dann auch Michelle ins Ziel, die sich mit einem Zielsprint den Altersklassensieg auf den letzten Metern ergatterte.

Das Podium des Triathlon Festival Rheinhessen

Die Zeit bis zur Siegerehrung verbrachten wir dann damit uns nochmal im Pool abzukühlen, unsere Sachen ins Auto zu laden und mit einigen Bekannten zu quatschen.
Super cool, nach 2018 erneut das Triathlon Festival Rheinhessen gewonnen zu haben und sogar noch eine Minute schneller als damals.
Die Form für Hawaii scheint auf dem richtigen Weg zu sein.

Zur Krönung des Wochenendes gab es ein festliches Menü mit veganen Burgern bei einer großen Burger Kette und dann haben wir uns noch bei Freunden zu Kaffee und Kuchen eingeladen.

Herz was willst’e mehr!


Strava Aktivitäten zu diesem Rennen: swim – bikerun

Infos zum Triathlon Festival Rheinhessen auf der Veranstalter Webseite