Mein dritter Start beim DSW Swim & Run in Darmstadt und damit schon so etwas wie mein traditioneller Start in eine neue Triathlon-Saison.
Wie bereits 2020 und 2022 verlief dieser Saisonauftakt auch in diesem Jahr sehr erfolgreich für mich.
Vorspiel zum DSW Swim & Run
Zum diesjährigen DSW Swim & Run hatte sich die gesamte „Mit Korn nach vorn“-Truppe angemeldet, die gemeinsam die Reise zum Paris Marathon mit Keller Sports gewonnen hatte.
Zum freudigen Ereignis hatten Franzi & Paupi, die Stuttgarter Fraktion, einen veganen Käsekuchen als Zielverpflegung versprochen. Für die Carbs sollte also gesorgt sein.
Am Sonntagmorgen ging es entspannt auf leerer Autobahn zum Nordbad in Darmstadt.
Auf der Fahrt wurde der erste krankheitsbedingte Ausfall, in Form von Franzi, angekündigt, aber zumindest der Käsekuchen war an Bord.
Am Wettkampfort angekommen, erwartete uns Paupi schon und auch der Rest der Crew traf kurz darauf ein.
Wir holten fix die Startnummer und den Zeitchip ab und begaben uns in die warme Schwimmhalle.
Das Nordbad ist schon toll. So eine moderne Schwimmhalle hätte ich auch gerne in der Nähe.
Wir Männer hatten noch etwas Zeit bis zum Start. Die Damen durften als erstes ran. So konnten wir noch etwas quatschen und Michelle und Astrid beim Schwimmen zuschauen.
In Darmstadt trifft man auch immer ein paar bekannte Gesichter und so gab es ein überraschendes Wiedersehen mit einer Triathlon Bekanntschaft vom Ironman Hawaii 2018. Wir beschlossen dann auch direkt zusammen zu schwimmen und nahmen uns einen Pace von 1:30 auf 100 Meter vor.
Swim
Die Startaufstellung verläuft selbstorganisiert. Man spricht sich ab und stellt sich nach erwarteter Schwimmzeit auf. Im Vergleich zu den Vorjahren sind diesmal sehr viele dabei, die unter 1:30 auf 100 Meter schwimmen. Ich wundere mich etwas. Außerdem sehen die alle so jung und durchtrainiert aus.
Irgendwann geht uns dann auf, dass diesmal die Senioren und die jüngeren Semester zusammen starten, obwohl sie in zwei getrennten Rennen gewertet werden.
Ich hatte bei der letzten Trainingseinheit noch den Startsprung geübt, denn wann macht man diesen mal bei einem Triathlon, und er hat immer geklappt. Aber nach Murphy’s Law war ja eigentlich klar, dass mir im Rennen die Brille vom Kopf fliegt.
Kurz in Rückenlage gewechselt, um die Brille wieder aufzusetzen. Das klappt aber auch nicht richtig und mir läuft die Brille voll Wasser. Auf den ersten 200 Metern sehe ich nichts und muss einsehen, dass das keinen Sinn ergibt, so weiter zu schwimmen.
Also stoppe ich kurz, setze die Brille richtig auf und schwimme weiter. Durch die Aktion werde ich von zwei Schwimmern überholt, die aber eigentlich einen Tick langsamer schwimmen.
So hänge ich also erstmal hinter den beiden, denn überholen ist bei den geringen Zeitunterschieden schwierig.
Irgendwann fasse ich mir ein Herz und setze zum Überholen an. Laktatdusche!
Als ich es geschafft habe, sehe ich, dass nun mindestens eine Bahn Abstand zum nächsten ist. Ich habe also freie Bahn und komme auf den letzten 200 Metern in so etwas wie einen Schwimmrhythmus.
Dann sind die 700 Meter geschafft und ich ziehe mich japsend aus dem Becken. Ich bin ziemlich fertig und muss mich erstmal hinsetzen.
Die Zeit ist erwartungsgemäß nicht das, was ich mir erhofft habe. Mit 11:34 liege ich eine gute Minute über der Vorgabe meines Trainers.
Zum Glück muss man im Triathlon weder einen Kopfsprung noch eine Rollwende können.
Run
Nach der Corona-Version des Rennens gibt es dieses Jahr wieder einen Jagdstart. Die Startaufstellung erfolgt nach dem Schwimmergebnis und man wird mit dem entsprechenden Abstand zu den Platzierungen vor einem auf die Strecke geschickt.
Ein super Format, da man so direkt weiß, wo man steht. Zumindest in der Theorie, denn leider erfolgt auch der Start zusammen mit dem Rennen der jüngeren Herren. Somit muss ich dann raten, wer in meinem Rennen ist und wer nicht.
Ich habe gut 3 Minuten Rückstand auf den Erstplatzierten, der aber nicht in meinem Rennen startet. Per Augenschein schätze ich, dass mir zum Erstplatzierten im Seniorenrennen fast zwei Minuten fehlen. Diese gilt es auf den kommenden 5500 Metern aufzuholen.
Dann geht es los. 5 Runden durch den Bürgerpark. Ich kenne die Strecke mittlerweile ganz gut. Sie ist nicht ganz einfach zu laufen, da es ein paar Stellen mit Kopfsteinpflaster, einige Schlaglöcher und einen kleinen fiesen Anstieg gibt. Man muss also ein bisschen aufpassen und sich am Anstieg nicht zu sehr verausgaben.
Auf der ersten Runde kann ich rasch ein paar Läufer einsammeln und passiere auch Michelle, die bereits auf ihrer letzten Runde ist.
Es läuft gut. Ich schnaufe wie eine Dampflock. Die Runden vergehen wir im Flug.
Im Zielkanal wartet Michelle auf mich. 18 Minuten glatt, sagt die Uhr. Damit war dies mein bisher schnellster Lauf beim DSW Swim & Run und sogar 30 Sekunden schneller als die Vorhersage meines Coaches.
Nach dem verpatzten Schwimmen eine Genugtuung.
Über die Platzierung bin ich mir nicht hundertprozentig sicher, ob es zum Sieg gereicht hat. Das wird dann wohl erst die offizielle Ergebnisliste zeigen.
Was dann folgt ist allerdings ein Trauerspiel vom Veranstalter und vor allem der Zeitnahmefirma.
Siegerehrung beim DSW Swim & Run oder ein Drama in 3 Akten
Wir warten gespannt auf den Aushang der Ergebnislisten. Als diese dann kommen, sehe ich, dass ich auf dem ersten Platz bin. Allerdings macht mich die Gesamtzeit von über 40 Minuten etwas stutzig.
Irgendwie war die ausgewiesene Laufzeit bereits die Gesamtzeit und zur Endzeit wurde dann nochmals die Schwimmzeit addiert, so dass in der Gesamtzeit die Schwimmzeit zweimal gezählt wurde.
Das hatte natürlich zur Folge, dass die Platzierungen nicht korrekt waren. Ich konnte auf den ersten Blick sehen, dass ich trotz des Fehlers Erster war, aber schon der zweite Platz nicht korrekt war.
Als Folge wurden die Ergebnislisten wieder abgehängt und verkündet, dass sich die Siegerehrung etwas verzögert.
Nach längerem Warten wurden neue Listen ausgehängt. Doch bevor ich einen Blick darauf werfen konnte, waren auch diese wieder verschwunden. Es war wohl erneut ein Fehler unterlaufen und die Siegerehrung wurde um weitere 45 Minuten verschoben.
Zum Glück gab es ein reichhaltiges Kuchenbuffet, das wir auch ausgiebig nutzen. Vielleicht war auch dies das Kalkül hinter der Posse, denn am Ende war der Kuchen restlos ausverkauft.
Die Zeit verging und der Platz leerte sich immer mehr. Wann ist der Punkt gekommen, an dem man geht? Wir warteten ja nun schon zwei Stunden, da ist es irgendwann auch egal. Der point of no return war erreicht.
Aber es ist trotzdem absolut unverständlich, warum man es nicht gebacken bekam, zumindest das Podium der Rennen zu ermitteln und die Ehrung durchzuführen. Das wäre wirklich simpel gewesen. Der Fehler lag ja auf der Hand.
Der Unmut wurde immer lauter und irgendwann, nach fast drei Stunden Warterei, führte man dann die Ehrung durch, ohne offizielle Ergebnisliste und ohne den Großteil der zu Ehrenden.
Mika Noodt, den mal als Gratulanten verpflichtet hatte, war auch sichtlich begeistert. Der hatte sich seinen Sonntag wahrscheinlich auch anders vorgestellt.
Bis auf die Panne bei der Zeitmessung war aber auch dieses Jahr der DSW Swim & Run eine schöne kurzweilige Veranstaltung und ein guter Leistungstest am Anfang des Jahres.
Strava Aktivitäten zu diesem Rennen: swim – run
Infos zum DSW Swim & Run auf der Veranstalter Webseite