Zum achten Mal stehe ich beim Frankfurt Marathon an der Startlinie. Mein 29er Marathon insgesamt, wenn man die Marathon der Langdistanzen nicht mitzählt.
Für mich ist der Frankfurt Marathon immer ein ganz besonderes Rennen. Es ist in der Nähe, perfekt organisiert und hat eine super schnelle Strecke. Auch ist das Wetter Ende Oktober oft besser, als im Frühjahr, wo es oft schon zu warm oder noch zu kalt zum Laufen ist.
Nachdem ich keinen Startplatz für Tokio 2020 bekommen habe, obwohl ich im Frühjahr beim Hamburg Marathon die Qualifikationszeit erreicht habe, war ich schon sehr enttäuscht. In beiden Lotterien habe ich eine Niete gezogen, der Lotterie für die Qualifkationsläufer und der für die Allgemeinheit.
Ich wusste zwar schon im Vorfeld, dass die Chancen nicht all zu gut sind, aber als ich es dann schwarz auf weiß hatte, war ich schon enttäuscht.
Warum ich das erzähle? Nun, ich habe kurz damit geliebäugelt in Frankfurt wieder die Qualifkationsnorm für Tokio anzugreifen.
Nach Rücksprache mit meinem Coach Mättz habe ich dieses Vorhaben allerdings aufgegeben. Nach der langen Saison wäre der Impact zu groß. Und es wäre schon ein sehr harter Lauf geworden. Dazu dann noch der New York Marathon eine Woche später… Naja, wenn man das so liest, dann merkt man schon, dass das eine ziemlich dämliche Idee wäre. Und am Ende würde es mit Tokio wahrscheinlich wieder nicht klappen. Also abgehakt. Ziel ist jetzt 2:58.
Same procedure as every year
Dank Zeitumstellung bekommen wir eine Stunde geschenkt. Die Autobahn ist leer und wir sind viel zu früh da. Irgendwie passiert mir das immer. Aber besser so, als dass es am Ende stressig wird. Wir sitzen in der Messehalle rum, warten und treffen noch ein paar bekannte Gesichter.
Ich hatte mich im Vorfeld bei Sven von SwimBikeFun für seinen Sub3-Versuch als Pacemaker angeboten. Er hat zwar erst etwas gezögert, aber am Ende hat er sich von mir überreden lassen. Ich war sehr froh jemanden zum Quatschen zu haben. Da geht die Zeit dann schön schnell vorbei.
Startschuss zum Frankfurt Marathon 2019
Eine halbe Stunde vor Start begaben wir uns in den ersten Startblock. Wie immer in Frankfurt ist der sehr voll. Das war in Hamburg besser gelöst.
Das hat natürlich zur Folge, dass es auf den ersten Kilometern immer wieder eng wird und man das Tempo rausnehmen muss.
Der Startschuss fällt und es geht los.
Bis Kilometer 32 lief das auch ganz flüssig, bis auf ein paar kleine Staus auf der Strecke, in denen wir doch teilweise ganz schön viel Zeit liegen ließen. Gerade am Anfang ist die Traube an Läufern, die auf Sub3 laufen recht groß. Doch spätestens bei der Halbmarathon-Marke beginnt das Feld zu zerfallen und sich 10 Kilometer später gänzlich in Kleingruppen aufzulösen.
Als Sven dann langsam abreißen ließ, habe ich nochmal versucht ihn ein Stück zu ziehen, aber mich dann auf meinen eigenen Pace konzentriert. Auch wenn ich gute 20 Sekunden auf den Kilometer langsamer lief als in Hamburg, wurden meine Beine langsam schwer und spätestens ab Kilometer 35 war dann auch für mich der lockere Lauf zu Ende.
Ab da geht es nochmals auf einer gewundenen Runde durch die Innenstadt und dieses Stück zieht sich gefühlt endlos. Um mich noch etwas zu motivieren, habe ich mir dann das Ziel 2:57:xx gesetzt und die letzten Kilometer ein bisschen angezogen.
Das Wetter wurde auch langsam eklig und ich wollte einfach fertig werden.
Und dann geht es doch alles ganz schnell. Noch zweimal Abbiegen und es geht rein in die Festhalle – die „Gudd Stubb“. Ist schon ein cooler Zieleinlauf.
Die Uhr stoppt bei 2:57:43. Punktlandung. Ich bin sehr zufrieden.
Schon krass, dass ich mittlerweile so locker einen Sub3 Marathon laufen kann. Das wäre vor 2-3 Jahren noch undenkbar gewesen. Je oller, desto doller!
Danach habe ich mich nicht lange im mit Zielverpflegung aufgehalten. Schnell umziehen und ab ins Auto. Die Badewanne wartet. Wurde dann doch ganz schön kalt.
PS: Glückwunsch an Sven, der sein Sub3 Ziel erreicht hat. Richtig gut
Infos zum Frankfurt Marathon auf der Veranstalter Webseite