Vielleicht hat sich die ein oder der andere schon gewundert, warum es auf meinem Blog so still geworden ist?
Normalerweise sind um diese Jahreszeit schon die ersten Wettkämpfe gelaufen und somit auch meine ersten Berichte der Saison veröffentlicht.
Doch dieses Jahr ist alles anders. Der Grund: Knochenhautentzündung!
Weshalb es für mich beim Halbmarathon Mainz auch heißt: DNS – did not start.
Unschöner Jahresausklang
Die Saison 2023 war für mich, aus sportlicher Sicht, das erfolgreichste Jahr überhaupt. Im Frühjahr den knüppelharten Ironman Lanzarote gefinished, dann in Copenhagen den lang gehegten Traum vom Sub-9-Finish und vom Altersklassensieg erfüllt und zu guter Letzt beim Frankfurt Marathon meine Bestzeit auf unter 2:40 Stunden gedrückt.
Es war also ein richtig geiles Jahr.
Bis zu einem Tag Ende November als ich mit einem Freund auf eine gemütliche Trail-Runde ging. Ein lockerer Longrun durch den Wald. Die Off-Season genießen und mal abseits der normalen Trainingsrouten laufen.
Auf den letzten 500 Metern dann plötzlich ein stechender Schmerz im Sprunggelenk, Auftreten kaum noch möglich.
Es fühlte sich an, als hätte ich einen dreifachen Bänderriss. Doch ich war nicht umgeknickt. Zumindest nicht bewusst. Ich humpelte die letzten Meter nach Hause. Bein hochlegen. Kühlen.
Ein paar Tage später will ich einen lockeren Lauf starten, denn nach meiner Erfahrung mit Schmerzen beim Laufen, kann ich diese oft einfach weglaufen. Nach 400 Metern wird mir klar, dass diese Strategie diesmal nicht funktioniert.
Ich habe höllische Schmerzen. Hier ist wohl wirklich ernsthaft etwas kaputt.
Ärztemarathon zwischen den Jahren
Also geht es erstmal zum Röntgen. Dort kann man allerdings nichts erkennen und ich erhalte einer Überweisung für ein MRT.
Zum Glück bekomme ich schon eine Woche später einen Termin.
Bei der Untersuchung kann zwar eine Veränderung am Knochen festgestellt werden, für eine genaue Diagnose wird allerdings ein CT benötigt.
Also zurück zum Arzt und eine neue Überweisung.
Ich habe wirklich großes Glück und kann bereits einen CT-Termin in der darauffolgenden Woche ergattern. Dabei ist es sehr hilfreich, dass ich sowohl zeitlich, also auch regional sehr flexibel bin. So muss ich zwar recht weit fahren, aber bekomme zeitnah eine Diagnose.
Das CT bringt dann Gewissheit. Es ist eine Knochenhautentzündung.
Mit allen Befunden schaffe ich es sogar noch vor dem Jahreswechsel einen Termin beim Sportfacharzt zu bekommen. Als normal Versicherter ja keine Selbstverständlichkeit.
In der Zwischenzeit kann ich zum Glück weiterhin Schwimmen und Radfahren. Beides ist fast schmerzfrei möglich. Lediglich das Abstoßen nach der Wende beim Schwimmen ist schmerzhaft und muss mehr oder weniger entfallen.
An Laufen ist gar nicht zu denken. Selbst gehen ist, trotz Ibuprofen, sehr schmerzhaft.
Ich frage mich die ganze Zeit, wieso so eine Entzündung so schlagartig ausbricht? Ich hätte eher einen schleichenden Prozess erwartet, bei dem sich die Entzündung langsam ankündigt.
Kurz vor dem Jahreswechsel dann der Termin beim Orthopäden. Die Diagnose ist ja bereits klar. Zur Behandlung bekomme ich eine Kortisontherapie.
Ansonsten kann man nicht viel machen, außer abwarten und Tee trinken.
Er bietet mir zwar auch die Möglichkeit einer Magnettherapie an, ist bei den Erfolgsaussichten aber eher pessimistisch. Aufgrund des damit verbundenen Aufwands und der Kosten entscheide ich mich dagegen.
Saisonplanung 2024
Ich bin ganz froh, dass ich mich zu diesem Zeitpunkt noch für kein Rennen im Frühjahr angemeldet habe.
Mir ist klar, dass ich im ersten Jahresviertel an keinem Wettkampf teilnehmen werde.
Als mich als Skyline Runner die Einladung zum Mainz Halbmarathon erreicht, bin ich zuversichtlich, dass es bis Anfang Mai doch sicher wieder für 21 Kilometer reichen wird.
Doch drei Wochen vor dem Rennen besteht mein Lauftraining aus Wandern und einminütigen Laufintervallen. Mir wird langsam klar, dass der Halbmarathon ohne mich stattfinden wird.
Meine gesamt Saisonplanung steht auf äußerst wackligen Füßen. Dieses Jahr gilt es keine Rekorde zu jagen oder um Podiumsplätze zu fighten. Dieses Jahr gilt das Motto „Dabei sein ist alles “ und ankommen wäre auch ganz geil.
Halbmarathon Mainz
Doch nun zum Halbmarathon in Mainz.
In diesem Jahr mit neuem Veranstalter, neuer Strecke und erstmals ohne Marathon. 10 Kilometer und der Halbmarathon stehen zur Auswahl.
Da Michelle einen Startplatz hat und auch einige der Skyline Runner und Triathlon Punks am Start sind, geht es für mich als Zuschauer nach Mainz.
Wir haben es bis Mainz ja nicht weit und so sind wir Sonntag schon recht früh und entspannt am Kurfürstlichen Schloss. Dort treffen wir allerlei bekannte Gesichter und Teile der Skyline Runner Crew.
Die Startnummern sind schnell geholt und Michelle macht sich zum Start bereit.
Ich habe heute den Job des Content-Creator. Ich mache Bilder vom Start und begebe mich dann an verschiedene Streckenabschnitte.
Aufgrund der Streckenführung, schaffe ich es ohne große Mühe, Michelle an fünf Punkten des Kurses zu sehen. Die neue Strecke ist sehr zuschauerfreundlich.
Die Stimmung und das Wetter in der Stadt sind prächtig.
Ein ums andere Mal werde ich etwas wehmütig, dass ich hier nicht selbst starten kann.
Die Zeit vergeht wie im Flug und dann ist Michelle auch schon mit neuer persönlicher Bestzeit im Ziel. Sie strahlt mit der Sonne um die Wette.
Da für mich noch etwas Training auf dem Plan steht, geht es nach dem Rennen recht bald nach Hause.
Doch wie so oft, ist es gar nicht so einfach den Heimweg anzutreten, da wir immer wieder Bekannte treffen und sich neue Gespräche ergeben.
Mein Training nach dem Halbmarathon Mainz
Wieder zu Hause erledige ich dann noch mein Training. 50 Minuten locker auf der Rolle und 45 Minuten laufen.
Wobei sich das Laufen auf 6 mal 4 Minuten beschränkt. Die restliche Zeit ist schnelles Gehen angesagt. Aber 4 Minuten schmerzfrei am Stück zu laufen, sind für mich ein neuer Rekord. Es geht langsam aufwärts.
Es sind noch 6 Wochen bis zum Ironman Klagenfurt. Das wird mit Sicherheit der Marathon mit den wenigsten Trainingskilometern aller Zeiten für mich.
Wie die Sache ausgeht, erfahrt ihr dann hier. Ich bin guter Dinge.
Und die Medaille des Gutenberg Halbmarathon Mainz hole ich mir dann im nächsten Jahr!
Infos zum Halbmarathon Mainz auf der Veranstalter Webseite