Königsforst Marathon 2021 – Diesmal der Halbe

Nachdem der Frankfurt Marathon recht frühzeitig und vielleicht auch verfrüht abgesagt wurde, schauten wir uns nach einer Alternative um. Es sollte wieder der Königsforst Marathon werden. Doch auf Anraten meines Trainers diesmal nur der Halbmarathon.

Auf den Königsforst Marathon sind wir im letzten Jahr zum ersten Mal aufmerksam geworden , da er einer der ganz wenigen Läufe war, der stattgefunden hat (hier findest du den Bericht). Deshalb waren wir auch dieses Jahr sehr zuversichtlich, dass er stattfinden würde und haben uns angemeldet.

Nachdem der Lauf im letzten Jahr wegen Corona extrem abgespeckt war, mit nur einigen hundert Startern und einem zeitversetzen Start, sollte es dieses Jahr wieder ein normaler Wettkampf werden mit über Tausend Gemeldeten und einem Massenstart.

Auf zum Königsforst Marathon

Um 7 Uhr ging es für uns los in Richtung Bergisch-Gladbach. 2 Stunden Autofahrt sind für einen Halbmarathon schon grenzwertig, aber in der akutellen Situation nimmt man, was man kriegen kann.
Die Fahrt war begleitet von immer wieder auftretenden Regenschauern gepaart mit sehr böhigem Wind. Cool, dann sind die Waldwege richtig schön matschig.

Vor Ort trafen wir auf Mitglieder von Michelles ON-Run-Crew und so verflog die Zeit bis zum Start recht schnell.
10 Minuten vor dem Start begebe ich mich dann in den ersten Startblock. Welche Zeit wollte ich mir vornehmen? Das ist auf der Strecke nicht ganz so einfach vorherzugsagen. Der Kurs ist sehr wellig, die letzten 3 Kilometer gehen mit bis zu 6% bergauf und die Waldwege sind dank des Regens und des Laubs wahrscheinlich auch nicht gerade optimal präpariert. Aber unter 1:25 sollte es schon werden. Vielleicht auch unter 1:20. Mal schauen.

Im Startblock wurde dann ein Läufer namentlich angekündigt. Offenbar ein Lokalmatador mit einer Marathonbestzeit von 2:18, der in meiner Altersklasse startet. Schade, damit ist der AK-Sieg schon mal vom Tisch.

Der Startschuß fällt

Pünktlich um 10 Uhr fällt der Startschuß.
Es dauert ungefähr 3 Kilometer bis sich das Feld einigermaßen sortiert hat und sich einige Grüppchen gebildet haben. Schon jetzt hat die Spitzengruppe einige hundert Meter Vorsprung.

Startschuss


Für mich ist es immer ganz gut, wenn ich jemanden vor mir habe, der vielleicht etwas schneller ist als ich. Das motiviert mich dranzubleiben und meine Kompfortzone zu verlassen. Ich bin in einer 5er Gruppe, die eigentlich einen Tick zu schnell für mich ist. Perfekt.
Teilweise laufen wir unter 3:30 pro Kilometer und ich bin erstaunt, dass ich doch recht gut mithalten kann. Im Training lief sich das Tempo irgendwie nicht so locker.
Da hinter unserer Gruppe eine große Lücke entstanden ist, bleibt mir auch nur dranbleiben, da ich sonst alleine weiter laufen würde. Nee, dann lieber noch etwas beißen und in der Gruppe bleiben. Einfach auf die Füße des Vordermanns starren und an was schönes denken oder einfach gar nicht denken.

Unsere 10 Kilometer Durchgangszeit liegt exakt bei 36 Minuten. Ja, dass ist flott. Vor allem wenn man die Gegebenheiten berücksichtigt. Die Wege sind zum Teil wirklich sehr matschig und rutschig. Auch wegen des nassen Laubs muss man tierisch aufpassen um nicht aus Versehen in ein Schlagloch zu treten oder auszurutschen. Dazu dann noch das permanente Auf und Ab und die damit verbundenen Belastungswechsel. Zum Glück merkt man den Wind im Wald nicht so stark. Immerhin.

Die erste Hälfte ist geschafft

Zwei Läufer aus unserer Gruppe schaffen es dann aber doch sich abzusetzen. Zum Glück bleiben mir zwei Begleiter, an denen ich dranbleiben kann. Ab Kilometer 15 wird es zäh. Aber mein Ziel ist bis Kilometer 18 dranzubleiben. Dann kommt der Anstieg zum Ziel und ab da heißt es dann sowieso nur noch irgendwie durchkommen. Wir liegen auf Kurs 1:16. Krass.

Im finalen Anstieg zerfällt dann auch meine kleine Gruppe. Einer zieht mir davon, der andere fällt zurück. Mit Tunnelblick geht es die letzten biestigen Anstiege hoch. Die Pace geht runter, der Puls geht rauf.
Und dann ist es geschafft. 1 Stunde 17 Minuten und eine Sekunde. Meine zweitschnellste Halbmarathon Zeit und das auf so einer Strecke. Ich bin mega zufrieden.
Im Ziel klatschen sich alle Jungs der ursprünglichen Fünfergruppe ab. So muss das sein.

Nach dem schlechten Marathon beim Ironman Barcelona ist dieses Ergebnis richtig gut für den Kopf. Alle Zweifel an Form und Training sind weggewischt. Ich hab das Laufen doch nicht verlernt.

Zielbild beim Königsforst Marathon

After Race

Nachdem ich mich schnell umgezogen habe und noch ein bisschen geschnackt habe, gehe ich wieder zum Zielbereich um Michelle und ihre Truppe in Empfang zu nehmen. Ihr Plan war es locker irgendwas um die 2 Stunden zu laufen.
Als die Uhr am Zielbogen auf 2:00 springt, kommt die ON-Run-Crew brüllend um die Ecke gebogen. Michelle schaut sehr angspannt aus und sieht mich gar nicht. Als ich sie im Ziel in Empfang nehmen will, winkt sie erstmal ab und ringt nach Luft. Sub2. Das erste Mal. Auf der Strecke eine persönliche Bestzeit zu laufen, da darf man dann auch mal kurz Luftholen. Sehr geil! Glückwunsch!

Fazit zum Königsforst Marathon 2021

Mental war das heute eine wichtige Selbstbestätigung.
Der Königsforst Marathon ist einfach eine super Laufveranstaltung mit Herz und Seele. Klar, die Laufstrecke ist eher nichts für Bestzeiten, aber sie ist schön zu laufen. Wir hatten auf jeden Fall die letzten beiden Male hier großen Spaß.

Nach dem 8. Platz im letzten Jahr auf der Marathonstrecke, wurde es auch diesmal wieder der 8. Platz.

Im nächsten Jahr findet der Königsforst Marathon dann wieder an seinem angestammten Termin im März statt. Für jeden der in dem Zeitraum gerne einen Ultra, Marathon oder Halbmarathon laufen will eine klare Empfehlung!

Medaille des Königforst Marathon

Strava Aktivitäten zu diesem Rennen

Infos zum Königsforst Marathon auf der Veranstalter Webseite